Dienstag, 21. Februar 2012

Jänner 2012

Etwas spät aber doch - hier der Monatsrückblick für den Jänner:

Der Jänner 2012 wird als sehr schneereicher Monat in die Geschichte eingehen - zumindest an der Alpennordseite. Während vom Arlberg bis zum Wiener Wald zum Teil fast 4 mal so viel Niederschlag fiel wie normalerweise in einem Jänner, blieb es von Osttirol bis ins Südburgenland überdurchschnittlich trocken. Extrema: Rinn (Tirol), 365% des normalen Jännerniederschlags, Fürstenfeld gerade einmal 10%...!

Verantwortlich dafür war die in diesem Monat vorherrschende Nordwestlage, mit der vom Atlantik her immer wieder feuchte und auch vergleichsweise milde Luftmassen herangeführt wurden. Dies hatte nicht nur enorme Schneemengen in Westösterreich zur Folge, sondern auch der Schneedruck wurde infolge milderer Luftmassen (Regen bzw. nasser Schnee) vielerorts zum Problem. Feuerwehr, Bundesheer und sonstige Freiwillige können ein Lied davon singen, denn Ende Jänner hieß es tonnenweise Schnee von den Dächern abschöpfen. In der Slowakei stürzte am 26. Jänner das Dach einer Eishalle ein (Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=p1Pg9qi-Mwo), eine Katastrophe wie 2006 in Bad Reichenhall blieb aber Gott sei Dank aus!

Zell am See gehörte ebenfalls zu den niederschlagsreicheren Regionen (+176%). Herr Nöbl hat in seiner Winterprognose von "durchwegs unterdurchschnittlichen Temperaturen" geschrieben. Der Jänner war im Schnitt um fast 2 Grad zu warm, von durchwegs unterdurchschnittlichen Werten kann man daher nicht sprechen.

In seinem neuesten Interview (Salzburger Nachrichten vom 10. Februar) spricht Nöbl davon, dass der Winter kalt war - das trifft nicht zu, die Kältewelle im Februar täuscht den Gesamteindruck! Weiter heißt es, dass die unterdurchschnittlichen Temperaturen bis Anfang März anhalten, Tauwetter ist nicht in Sicht. Ebenfalls falsch - am Freitag gibts österreichweit bis zu 15/16 Grad und auch im Pinzgau sind zweistellige Plusgrade möglich.

Fazit - der Winter 2011/12 war im Vergleich zum langjährigen Mittel durchschnittlich bzw. sogar leicht zu mild, Dezember und Jänner sei "Dank". Kalt war lediglich die erste Februarhälfte, die hatte es dafür aber in sich. Der Februar liegt momentan 7 Grad unter dem langjährigen Mittel und wird unterdurchschnittlich ausfallen, daran ändert auch das Tauwetter in den kommenden Tagen nichts mehr.

Zum Abschluss noch ein aktuelles Satellitenbild vom gestrigenTag, 11 Uhr. (Danke @Marc!). Quelle: http://rapidfire.sci.gsfc.nasa.gov

Schön zu sehen in diesem Ausschnitt, wenige Wolken (weiß), dafür viel Schnee (hellblau). In den Alpen alles tief winterlich verschneit, mehr Wolken nur im Süden Österreichs in Kärnten und der Steiermark. Schneefrei in Österreich sind lediglich das Weinviertel über Wien, den Neusiedler See (rechts oben), bis ins Südburgenland.