Sonntag, 30. Dezember 2012

Das war das Jahr 2012

Das Jahr 2012 ist (bald) Geschichte, was fehlt ist noch ein Wetterrückblick. Auf ganz Österreich ausgeweitet ergibt sich ein Jahr der Wetterextreme, einen ausführlichen Bericht gibt's hier nachzulesen. Die ZAMG spricht von dem siebent wärmsten Jahr seit 1768, nur 1994, 2007, 2000, 2002, 2008, 2011 waren wärmer. Also auf keinen Fall ein gewöhnliches Jahr!

Doch wie schaut das ganze im Pinzgau aus?

Temperaturen:
Auch bei uns war es zu warm, die Temperaturen liegen verbreitet um 1 Grad über dem langjährigen Schnitt. Im Vergleich zu den letzten Jahren aber kein Ausreißer, da gabs zum Teil noch wärmere Jahre. Die Häufung der zu warmen Phasen in den letzten Jahren ist leider offensichtlich und kein Zufall!




langjähriges
Stationsmittel
2012
2011
2010
2009
2008
2007
Zell am See
6,6 Grad
7,6
7,8
7,0
7,7
7,9
8,2
Krimml
5,8 Grad
6,6
7,1
5,8
6,6
6,8
6,9
Lofer

8,5
8,6
7,5
8,4
8,6
8,7
Rauris
5,4 Grad
6,5
6,5
5,8
6,4
6,6
6,7
Schmittenhöhe
1,9 Grad
2,7

1,5
2,4
2,8
3,0
Sonnblick
-5,5 Grad
-4,2
-3,6
-5,5
-4,7
-4,8
-4,4


Die tiefste Temperatur heuer wurde mit -29,3 Grad am Sonnblick gemessen (10. Februar), aber auch in den Tälern war es an diesen Tagen mit -20 Grad und weniger bitterkalt. Der Februar war übrigens der einzige Monat heuer, der unterdurchschnittliche Temperaturen brachte!

Der heißeste Tag des Jahres war der 20. August: Lofer mit 35,0 Grad - gefolgt von Zell am See mit 33,4 Grad und Uttendorf mit 32,6 Grad. Kurz Werbung in eigener Sache, dieser Rekordtag wurde vorab bereits hier angekündigt ;)

Wirklich bemerkenswert war aber ein anderer Wert, der gleichzeitig auch einen neuen Allzeitrekord bedeutet: Mit 15,3 Grad wurde am 30. Juni am Sonnblick in 3100 Meter der dort höchste jemals gemessene Wert erreicht, die Zeitreihe geht immerhin bis ins Jahr 1886 zurück...! Kein Rekord der zu Freudensprüngen einlädt.

Niederschlag:
Hier zeigt sich kein ganz so einheitliches Bild. Während es in den südlichen Regionen zu nass war (10 bis 20% mehr Niederschlag als üblich) lag der Niederschlag im Mitterpinzgau ziemlich genau im Durchschnitt.

Wind:
Die höchste Windgeschwindigkeit wurde wenig überraschend am Sonnblick registriert (155 km/h, 14. Dezember), herunten waren 86 km/h (Rauris), 83 km/h (Krimml) und 76 km/h (Lofer und Zell) das Maximum. Bei Gewittern kann es lokal freilich deutlich höhere Böen geben.

Sonnenschein:
Was den Sonnenschein betrifft hatte das Jahr 2012 bei uns keine großen Abweichungen zu bieten, höchstens leicht überdurchschnittlich. Die Auszeichnung sonnigste Station geht klarerweise an eine Bergstation (keine Abschattung), die Schmittenhöhe verzeichnete über 2000 Sonnenstunden. Gerade einmal 29 Tage gab es dort, an denen die Sonne gar nicht durch kam.

Sonstige Parameter:
Die meisten Hitzetage gab es in Zell am See: 17 Tage mit 30 Grad und mehr, im Schnitt sind es gerade einmal 3,3 Tage. Tage mit Temperaturen unter 0 Grad gab es natürlich deutlich mehr, am Sonnblick 281, in Zell am See 121, in Lofer 76. Strengen Frost (Temperaturen unter -10 Grad) gab es in den Tälern an rund 30 Tagen, da hat vor allem der Februar einiges dazu beigetragen!

Mal schauen was das nächste Jahr bringt! In diesem Sinne allen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr 2013.

Freitag, 21. Dezember 2012

Weihnachtstauwetter

Was wir heuer an Weihnachten erleben werden, ist ein Weihnachtstauwetter, das seinem Namen MEHR als gerecht wird. Hier ein Blick auf die Temperaturentwicklung in 1500 m in Wien:

Temperatur in 850 hPa Druckniveau, in Wien. Quelle: www.wetterzentrale.de
Man erkennt einen Anstieg der Temperaturen von heute bis zum 25. Dezember um fast 20 Grad. Im Westen findet die Erwärmung bereits etwas früher ihren Höhepunkt. Die negativen Seiten dieser starken Erwärmung verstehen sich von selbst: Die Nullgradgrenze zieht sich ins Hochgebirge zurück, Schneefall ist damit bei Weitem kein Thema mehr. Und, das eigentlich schlimmste daran: die damit verbundene massive Schneeschmelze. Ein Anstieg zahlreicher Flusspegel ist unvermeidbar, ebenso sind zumindest auch kleinräumige Überflutungen zu befürchten!

Die Weihnachtsprognose von Herrn Nöbl: "Pünktlich zu Weihnachten kommen Kälte und Neuschnee, der dann auch in ganz tiefen Lagen (400 m Seehöhe) liegen bleibt" werden sich nicht wenige herbeisehnen, leider ist genau das Gegenteil der Fall.

Montag, 10. Dezember 2012

Der Winter ist da

Nach längerer Blog-Abstinenz folgt heute wieder einmal ein kurzer Beitrag samt Rück- und Ausblick. Mittlerweile hat der Winter im Westen längst Einzug gehalten, während es im östlichen Flachland bei nur wenige Schneeschauern kaum weiß geworden ist. Ein markantes Schneefallereignis hatte die vergangene Nacht zu bieten. Mit einer Warmfront setzte Aufgleitschneefall ein - d.h. vergleichsweise milde Luft (= weniger dicht, d.h. leichter) schiebt sich über die kalten Luftmassen in unteren Schichten. Ein echter Schneebringer, der auch im heurigen Jänner für reichlich Neuschnee gesorgt hat.

18-stündige Niederschlagssumme vom 9. Dezember 2012 (13 Uhr MEZ) bis zum 10.Dezember (7 Uhr MEZ) Quelle: VERA Analyse, Uni Wien (Facebook, http://www.univie.ac.at/amk/veraflex/op)
Anhand der obigen Grafik erkennt man gut die typische Niederschlagsverteilung bei einer Nordwestanströmung. Die Maxima finden sich vom Bregenzerwald bis zum Salzkammergut, im Süden und Osten ist es dagegen oft ganz trocken. Auch in Zell am See hats kräftig geschneit und in der heutigen Nacht sowie morgen tagsüber kommt weiterer Neuschnee hinzu.

Die schlechte Nachricht zum Schluss: In der zweiten Wochenhälfte dreht die Strömung von Nordwest auf West und schließlich auf Südwest und damit gelangen wieder deutlich mildere Luftmassen in den Alpenraum. Die Nullgradgrenze zieht sich am Wochenende auf deutlich über 1000 m zurück. Hier zu erkennen mittels Temperaturvorhersage von Wien:
Temperaturentwicklung in ca. 1500 m in Wien. Quelle: www.wetterzentrale.de
Nach den deutlich unterdurchschnittlichen Temperaturen der ersten Dezemberhälfte schaut's fürs Wochenende markant milder aus, danach eher durchschnittliche Werte.

Übrigens, die Dezember Prognose von Herrn Nöbl (http://saalfelden.riskommunal.net/system/web/zusatzseite.aspx?menuonr=219522613&detailonr=223692484):

"Dezember:
Bis knapp vor Weihnachten ist es sehr warm, Niederschläge fallen bis ins Mittelgebirge als Regen. In der Niederung wird der Novemberschnee teilweise wieder wegschmelzen. Pünktlich zu Weihnachten kommen Kälte und Neuschnee, der dann auch in ganz tiefen Lagen (400 m Seehöhe) liegen bleibt."

Was zu Weihnachten sein wird lässt sich noch nicht sicher sagen, aber bis jetzt war die Prognose nicht richtig!