Mittwoch, 14. März 2012

Frühlingswetter

Wers noch nicht in den Medien gelesen hat, dem sei es an dieser Stelle nochmals mitgeteilt: Es steht eine frühlingshafte Woche mit viel Sonne und angenehmen Temperaturen bevor!

Satellitenbild 12. März 12 UTC (13.00 Uhr MEZ) und Druckverteilung am Boden, Quelle: www.satreponline.org

In dem obenstehenden Satellitenbild vom vergangenen Montag erkennt man ein ausgeprägtes Hoch über den Britischen Inseln (Hoch Gulliver), ein weiteres Hoch über den Azoren und ein Tief westlich von Island. Die Systeme im Osten hab ich bewusst weggelassen, da sie für unser zukünftiges Wetter keine Rolle mehr spielen. DENN: Das Hoch über Westeuropa dehnt seinen Einflussbereich weiter auf Österreich aus. Der Westen hat das gestern schon mitbekommen, denn da gabs bereits viel Sonnenschein. Im Norden und Osten heißt es hingegen noch etwas warten, denn die feuchte Luft, die unterschiedlichste Frontensysteme nach Österreich transportierten wird nur zögernd ausgeräumt. (Das gilt auch für Deutschland, das in diesem Satellitenbild ebenfalls unter einer dicken Wolkendecke liegt -> Hochdruckwetter muss also NICHT unbedingt sonniges Wetter sein!) Ab Donnerstag gibts dann auch für die Flachländer verbreitet Sonne! Bei einer solchen Lage auch typisch ist, dass die Tiefs einen weiten Bogen um Mitteleuropa machen und im Norden an uns vorbeiziehen, d.h. die Skandinavier bekommen bei solchen Lagen das schlechte Wetter ab...

Die Druckverteilung über Europa gleicht dem griechischen Buchstabe OMEGA (Hoch über West-/Mitteleuropa, flankiert von Tiefdrucksystemen östlich und westlich davon). Diese Druckverteilung gilt als äußerst stabil und kann für Tage, ja sogar Wochen erhalten bleiben. Der November 2011 (ganzer Monat niederschlagsfrei) war von einer derartigen Großwetterlage geprägt. Langsam aber sicher zieht das Zentrum des Hochs nach Osten, damit gerät der Alpenraum in eine südwestliche (leicht föhnige) Anströmung, die Temperaturen klettern damit in Richtung 20-Grad-Marke und darüber. Am Sonntag bzw zu Beginn der neuen Woche könnte uns aus Westen ein (schwacher) Tiefausläufer erreichen, gut möglich aber auch, dass das Hochdruckgebiet da noch länger dagegen hält!

Satellitenbild 12. März 12 UTC (13.00 Uhr MEZ), Quelle: www.sat24.com
Im nächsten Satellitenbild (gleiche Zeit und wieder Europa) sieht man von Kroatien über das Adriatische Meer und die Apenninen bis nach Sizilien wunderschöne Leewolken. Diese entstehen bei der Überströmung eines Gebirges, auf der dem Gebirge abgewandten Seite und stabilen atmosphärischen Verhältnissen. In diesem Fall strömte die Luft also in der Höhe aus nordöstlicher Richtung.

Dienstag, 6. März 2012

Das war der Winter 2011/12


Seit letzter Woche ist der meteorologische Winter vorbei, der 1. März hat den Frühling eingeleitet. In diesem Jahr hat sich auch das Wetter dran gehalten, Anfang März wurde es frühlingshaft mild, die Temperaturen stiegen auf bis zu 20 Grad, am Tag zuvor wurden im Süden 4 neue Februar-Stationsrekorde registriert – Nordföhn und viel Sonne habens ermöglicht. Im Pinzgau blieb es dagegen bei (hohen) einstelligen Höchstwerten.

An dieser Stelle ist es Zeit für einen Rückblick über den heurigen Winter. Kurz zusammengefasst war der Winter überdurchschnittlich nass, sehr sonnenarm und mit durchschnittlichen Temperaturen.

Die Zahlen, gültig für Zell am See für die Monate Dezember, Jänner, Februar:

Sonnenscheindauer: 148,8 h (63%, Stationsmittel: 264,4 h)
Temperatur: -3,0° (Stationsmittel: -3,1°C)
Niederschlag: 328,2 l (174%, Stationsmittel: 189,2 l)
[Anm.: Zeitreihe für die Station Zell am See reicht 102 Jahre zurück!)]
Gerade die Temperaturen muss man sich aber im Detail anschauen, denn die einzelnen Wintermonate waren keineswegs durchschnittlich temperiert. Während der Dezember und Jänner zu warm ausfielen (jeweils +2 Grad), war der Februar massiv zu kalt. Vor allem die Kälteperiode von Ende Jänner bis Mitte Februar war außergewöhnlich und auch der Temperaturanstieg zum Monatsende hatte es in sich. Am 13. Februar wurde in Zell -19,5°C gemessen, 12 Tage später waren es 8°C PLUS, also fast 30 Grad Unterschied. Im Februar gab es 14 Eistage (T < 0°C), im Durchschnitt sind es gerade mal 6. Aber auch wenn der subjektive Eindruck - dank des kalten Februars - etwas anderes sagt: Der heurige Winter war nicht zu kalt!

Aussichten:
Der Winter gibt sich noch nicht geschlagen, bereits am
kommenden Donnerstag feiert er ein Comeback - wir müssen uns wieder auf ein paar Zentimeter Neuschnee einstellen. Davor heißt es aber noch einmal Sonne genießen, der morgige Mittwoch bietet dazu die perfekte Gelegenheit! Am Freitag am Vormittag noch ein paar Schneeflocken, später aber trocken und zögernde Auflockerungen. Das Wochenende zeigt sich aus heutiger Sicht unbeständig, d.h. Mix aus Sonne und Wolken und etwas Regen.
Der offizielle Frühlingsbeginn ist heuer der 20. März, 5 Tage später werden die Uhren um eine Stunde nach vor gestellt - das heißt der 25. März hat heuer nur 23 h...